Perkutane, transluminale Koronarangioplastie
Die PTCA wird meist als Ballondilatation einer Engstelle (Stenose) einer Herzkranzarterie mit Stent-Implantation (Einsetzen einer Gefäßstütze) durchgeführt. PTCA bedeutet ursprünglich Perkutane Transluminale Coronar-Angioplastie. Als Ballondilatation 1977 erstmals durchgeführt, erlangte die Methode innerhalb eines Jahrzehnts stark zunehmende Anwendung und wird mittlerweile häufiger als die Bypass-Operation als alternatives Verfahren eingesetzt. Als wesentlicher Fortschritt kam die Stent-Technologie (Implantation von Gefäßstützen) hinzu, die das kurzfristig erzielte Ergebnis (Primärerfolg) und auch den Langzeitverlauf erheblich verbesserte. Der Eingriff wird hinsichtlich des Zugangs zum Herzen zunächst ähnlich wie eine Linksherzkatheterisation durchgeführt und kann ggf. direkt im Anschluss an die Diagnosestellung in einer Sitzung mit der Herzkatheteruntersuchung erfolgen.
Wann ist die Herzkatheteruntersuchung erforderlich?
Es werden Erkrankungen des Herzmuskels, der Koronararterien, der Herzklappen oder auch angeborene bzw. erworbene Herzfehler und bestimmte Erkrankungen der Lunge diagnostiziert. Die Herzkatheteruntersuchung ist eine invasive Untersuchung, die in der Regel erst dann zum Einsatz kommt, wenn aufgrund der Ergebnisse nicht invasiver Untersuchungsverfahren (EKG, Belastungstest, Echokardiographie, ggf. Myokardszintigraphie oder Stress-Echokardiographie) das Vorliegen einer schwereren Erkrankung und eine therapeutische Konsequenz zu erwarten ist. Häufig kann nach genauer Diagnosestellung unmittelbar in Anschluß an die Herzkatheteruntersuchung die gezielte Behandlung durchgeführt werden.
Durchführung
Das Herzkatheterlabor Nymphenburg im Krankenhaus Dritter Orden weist zwei Untersuchungsräume auf, die jeweils mit modernen Röntgenanlagen sowie Mess- und Überwachungseinrichtungen für EKG / Herzrhythmus, Blutdruck, Sauerstoffsättigung ausgestattet sind.
Bei einer geplanten Untersuchung soll der Patient zuvor etwa 4 Stunden nüchtern sein. Die Untersuchung findet in örtlicher Betäubung statt. Es ist keine Narkose erforderlich; auf Wunsch kann eine leichtes Beruhigungsmittel verabreicht werden. Über einen venösen Zugang am Arm (Infusion) können während der Untersuchung Medikamente verabreicht werden.
Die Punktion eines Gefäßes (meist in der Leiste, sonst in der Ellenbeuge oder am Handgelenk) wird eine so genannte Schleuse eingebracht, ein nur etwa 1,3 mm dünnes und 10 cm langes Plastikschläuchlein mit Rückschlagventil. Über diese Schleuse können dann nacheinander unterschiedlich geformte Herzkatheter (ca. 1,2 mm dünne, bis 1 m lange Plastikschäuchlein) die Arterie eingebracht werden und mit Hilfe eines feinen Führungsdrahts unter Durchleuchtungskontrolle zum Herzen geschoben werden. Durch den Herzkatheter können Druckmessungen an der Katheterspitze, also im Herzen, erfolgen und kann Kontrastmittel eingespritzt werden, das das Herz, die großen Gefäße und die Herzkranzarterien auf dem Röntgenfilm sichtbar macht.